Gedenkstätte "KZ Neue Bremm" in Saarbrücken · Grundriss

Ansicht

Perspektive

 

Gedenkstätte "KZ Neue Bremm" in Saarbrücken

 

Entwurfskonzept Wettbewerb

 

Das ehemalige KZ Gelände "Neue Bremm" liegt an einer befahrenen Ausfallstrasse am Rande Saarbrückens, unscheinbar, umgeben von Industriebauten, ist die Gewalt des Ortes erst bei nahem Herantreten wahrnehmbar. Um den Ort zu bewahren und ihn gleichzeitig aus seinem Umfeld gebührend abzuheben, wird eine klare Grenze gezogen. Eine Trennlinie, eine Wand, ein Filter zwischen der ehemaligen "Todeswelt" des Konzentrationslagers und dem alltäglichen Leben, zwischen dem Historischen und dem Gegenwärtigen. Eine Grenze ohne die Möglichkeit des Durchschreitens, nur Blicke, Geräusche, Gerüche durchdringen die Wand. An einer Stelle lässt eine schmale, längliche Öffnung den Besucher in den Ort eindringen. Innen konzentriert sich die Wahrnehmung auf den Löschwasserteich, die freigegrabenen Fundamente, auf das Sein in dem Ort. Ein Gefühl des `beobachtet seins´ durchdringt den Raum. Der zwei Meter dicke Filter wird aus vertikalen Betonscheiben im Abstand von 50 cm gebildet, die gleichzeitig als Informationsträger fungieren. Texte, Daten und Namen werden so in die Scheiben eingeprägt, dass sie in der Mitte der Wand erscheinen. Ein direktes Herantreten ist somit unmöglich. Im Innere wird die vorhandene Erde verdichtet, so dass ein einheitliches Feld entsteht, in dem nur der Löschwasserteich und die Fundamente als markante Elemente hervortreten. Das `Hinzufügen´ soll nicht die Realität des Umfeldes negieren, noch deren Entwicklung korrigieren, vielmehr soll es der Vergangenheit dieses Ortes `Raum´ geben, adäquaten`Raum´, um seine Identität zu entfalten.

 

© Rustler Schriever